DGWF-Jahrestagung 2022
Jenseits von Bachelor und Master – Innovation und Vielfalt in der wissenschaftlichen Weiterbildung
14. - 16. September 2022
Veranstaltungsprogramm
Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht |
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Wettbewerb, Geschäftsmodelle und Marketing
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Präsentationen | ||
Kürzer, schneller, reicher? Jenseits etablierter Formate durch partizipative Angebotsentwicklung 1Hochschule Magdeburg-Stendal, Deutschland; 2Hochschule Magdeburg-Stendal Denken wir jenseits von Bachelor und Master oder nur das Gewohnte en miniature? In der Ankündigung zur Jahrestagung der DGWF scheinen Relevanz und Modus der Weiterentwicklung von „innovativen kurzformatigen“ Angeboten unbestritten. Hier gilt der „Wettbewerb mit großen, global agierenden privaten Bildungsanbietern“ als bildungspolitisches Argument. Dabei scheint das Anliegen, „Nutzen“, „Wert“ oder „Innovation“ dieser Angebote zu ermitteln, bereits eindeutigen Zielvorstellungen im Sinne eines kürzer, schneller, reicher zu folgen. Um den markt- und wettbewerbsorientierten Zielvorstellungen eine kritische Perspektive entgegenzuhalten, wird mit diesem Vortrag in Anlehnung an Schäffters Modell der „wechselseitigen Wertschöpfung“ (2014) ein Angebotsformat vorgeschlagen, welches sich im Kontext gesellschaftsstruktureller Transformationsprozesse als eine Art reaktionsfreudiges freies Radikal bewegt. Hier stellt sich die Frage, ob Vorwegnahmen oder Trendanalysen, die spezifische Angebotsformate einfordern, überhaupt in der Lage sind, transformative Wandlungsprozesse zu antizipieren. Im Gegensatz dazu wird ein Vorschlag unterbreitet, in dem sich Angebotsentwicklung als ein Bildungsformat darstellt. Demnach setzt das Bildungsangebot bereits da ein, wo interessierte Weiterbildungsadressat*innen an der Angebotsentwicklung mitwirken. Dabei handelt es sich um ein Format wechselseitiger Vermittlung zwischen Angebot- und Nutzenseite, welches zugleich als reflexiver Bildungsprozess gestaltet ist. Diskutiert wird eine Richtungsumkehr in der Planungslogik: weg von vorausgesetzten Zielgruppen und ihren Bedarfen, hin zu einem Bildungsformat partizipativer Angebotsentwicklung.
Akademische Weiterbildung als On-Demand E-Learning Kurse – Entwicklung der Plattform LERNIAC Hochschule Aalen, Deutschland Deutsche Unternehmen haben Sie bereits umfassend im Einsatz: kurzformatige rein digitale, auf Abruf verfügbare Weiterbildungsangebote der großen, global agierenden privaten Bildungsanbieter wie Udacity, Udemy, Coursera oder LinkedIn Learning (vgl. z.B. mmb-Trendmonitor (2020/2021). Corporate Learning greift damit den Trend zum selbstgesteuerten, informellen Lernen auf oder kombiniert diese online Lerneinheiten mit klassischen Weiterbildungsformaten. Die Plattformen kooperieren inzwischen mit bekannten Universitäten oder einzelne Professoren bieten zunehmend typische Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung. Es stellt sich die Frage, wie Weiterbildungseinrichtungen deutscher Hochschulen darauf reagieren sollten und ob es sinnvoll ist, als deutsche Hochschule oder Universität ein kleinteiliges, rein digitales Weiterbildungsangebot unterhalb der Studienangebotsebene zu entwickeln. Der Vortrag beleuchtet den Projektverlauf der on-demand Plattform LEARNIAC des Graduate Campus der Hochschule Aalen von der Projektidee über die Konzeption bis zum Launch. Neben konzeptionellen Aspekten wie Zielgruppen und Themenfelder der Kurzprogramme, werden auch grundlegende Fragestellungen zu den organisatorischen, technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, der finanziellen Tragfähigkeit und Vergütung für beitragende Professoren, adressiert. Noch offene Herausforderungen, wie die Einführung von formellen Abschlüssen und die Verstetigung des Angebots, werden erläutert. Der Vortrag zeigt auch, welche Randbedingungen Innovationsprojekte in der akademischen Weiterbildung an Hochschulen befördern.
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