Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht
Sitzung
Postersession
Zeit:
Donnerstag, 15.09.2022:
14:00 - 15:30

Ort: Raum 6a 403/ Foyer

HWR Campus Lichtenberg

Präsentationen

Zum Stand der Qualitätssicherung von Zertifikatsangeboten in der hochschulischen Weiterbildung

Ida Stamm

Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Deutschland

Hochschulische Weiterbildungsangebote bestehen Schätzungen zufolge mindestens zur Hälfte aus Studienangeboten, die kürzer als ein Studiengang sind – im Folgenden „Zertifikatsangebote“ genannt (einschließlich derer, die einen Abschluss ausschließlich mit einer Teilnahmebescheinigung attestieren). Zur Qualitätssicherung dieser Zertifikatsangebote gibt es keine bundesweit geltenden Vorschriften, sofern sie nicht unter das Fernunterrichtsschutzgesetz, FernUSG, fallen oder als ausgekoppelter Teil von akkreditierten Bachelor- oder Masterstudiengängen extern qualitätsgesichert sind. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen eines vom BMBF initiierten „Runden Tisches“ mit Hochschulvertreter:innen aus unterschiedlichen Bereichen Empfehlungen zur „Qualitätssicherung von Zertifikatsangeboten in der hochschulischen Weiterbildung“ mit zehn Aspekten als Anforderung entwickelt und Ende März 2021 veröffentlicht.

Der Beitrag befasst sich mit dem Stand der Qualitätssicherung auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Weiterbildung unterhalb eines akademischen Abschlusses. Es werden dabei die bestehenden Verfahren zur Qualitätssicherung von Zertifikatsangeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Hochschulsystems – beleuchtet:

Ziel des Inputs ist es, einen Beitrag zu Erhöhung des Qualitätsbewusstseins im Hinblick auf hochschulische Zertifikatsangebote zu leisten und darauf aufmerksam zu machen, dass angesichts der wachsenden Zahl an Zertifikatsangeboten und der steigenden Bedeutung hochschulischer Weiterbildung im Kontext des offenen, lebensbegleitenden Lernens die Diskussion über ein grundlegendes Verständnis in diesem Bereich zwingend erforderlich ist.


Stamm-Zum Stand der Qualitätssicherung von Zertifikatsangeboten-107.pdf


Vorstellung BIBB-Projekt: Implikationen non-formaler wissenschaftlicher Weiterbildung für die Fort- und Weiterbildung beruflich qualifizierter Fachkräfte. Eine explorative Untersuchung am Beispiel der Ingenieurwissenschaften

Angela Fogolin

BIBB, Deutschland

Hintergrund

Angesichts der hohen Bedeutung non-formaler organisierter Angebote im Rahmen von Weiterbildung (z.B. AES 2018) und der aktuell zu beobachtenden quantitativen Zunahme solcher Angebote auch im Rahmen der wissenschaftlichen Weiterbildung (z.B. Reum; Nickel; Schrand 2020) untersucht das BIBB im Rahmen des o.g. Projektes Aspekte der Angebotsentwicklung in den Ingenieurwissenschaften aus der Perspektive hochschulischer (und im Falle von Kooperationen evtl. auch außerhochschulischer) Akteure. Die Ergebnisse sollen näheren Aufschluss zu etwaigen Implikationen für die berufliche Fort- und Weiterbildung ermöglichen und ggf. (in Hinblick auf berufliche Bildung) Forschungsdesiderata identifizieren.

Forschungsdesign

Aufgrund des explorativen Charakters sind neben Literatur- und Dokumentenanalysen insb. Experteninterviews mit hochschulischen und, im Falle von Kooperationen, ggf. auch außerhochschulischen Akteuren, z.B. Personalverantwortlichen in Unternehmen, vorgesehen.

Angestrebt wird eine Rekonstruktion der den einbezogenen Angeboten non-formaler wissenschaftlicher Weiterbildung zugrundeliegenden (impliziten) Prämissen der genannten Akteure in Bezug auf das Verhältnis von wissenschaftlicher und beruflicher Fort- und Weiterbildung.

Unterstellt wird dabei, dass sich die Hochschulen im Bereich der non-formalen wissenschaftlichen Weiterbildung in einer für sie neuartigen Situation bzw. Rolle befinden, die mit z.T. divergenten und widersprüchlichen Ansprüchen an sie einhergeht (Wettbewerbs- und Konkurrenzsituation des Weiterbildungsmarktes, zielgruppen- und themenspezifische Nachfrageorientierung, Kurzfristigkeit der Angebote und Anspruch auf Wissenschaftlichkeit etc.).


Fogolin-Vorstellung BIBB-Projekt-102.pdf


Haptik in Medizin, Pflege und Gesundheit - Zur Realität digitaler Transformation von Fühlen und Berühren

Claudia Winkelmann1,3, Martin Grunwald2, Lothar Beyer3

1Alice-Salomon-Hochschule Berlin, Deutschland; 2Universität Leipzig, Paul-Flechsig Institut, Haptik Forschungslabor, Deutschland; 3Deutsche Stiftung für Manuelle Medizin Berlin, Deutschland

Einleitung und Problemstellung

Speziell in Gesundheitsberufen ist Palpieren eine Basiskompetenz. Diagnostik und Therapie sind ausgesprochen praktische, nach außen gerichtete Prozesse und erfordern hands-on-Fertigkeiten. Haptisches Explorieren informiert zur physischen Konstitution äußerer Umwelt. Studienergebnisse belegen starke interindividuelle Schwankungen der haptischen Schwelle. Vergleichbar mit Seh- oder Hörtests sind valide Tests unabdingbar, die existieren, aber in Skills Labs höchstens punktuell verfügbar sind. Einschlägige Ausbildungs-, Studien und Prüfungsordnungen stellen kaum auf das relativ neue Gebiet Haptik ab und enthalten keine Angaben zur Qualität aktiver Tastsinnesleistungen.

Methode

Literaturgestützt wurden didaktische und device-orientierte Aspekte für ein blended learning Propädeutikum zur aktiven Tastsinnesleistung (PakT) analysiert.

Ergebnisse

PakT berücksichtigt die gültige Gesetzgebung in Gesundheitsberufen. Selbststudium, peer teaching, blended learning sowie Ausleihoptionen fördern handlungsübergreifende Kompetenzen. Voraussetzungen sind intrinsische Motivation und geringer Workload. Die objektive Verbesserung haptischer Explorationsergebnisse zielt auf konkrete Handlungssituationen, kritische Ergebnisreflexion und –evaluation. So ist vorstellbar, Haptik-Tests in kompetenzbasierte Prüfungsformate der Gesundheitsberufe einzubeziehen.

Schlussfolgerungen und Ausblick

Aktive Tastsinnesleistungen sind zur qualitätsgesicherten Patient:innenversorgung im Kontext der Aus- und Weiterbildung in den Gesundheitsfachberufen zu optimieren. Digitale Transformation von Fühlen interozeptiv, exterozeptiv und propriozeptiv bedarf weiterer interdisziplinärer Forschung.


Winkelmann-Haptik in Medizin, Pflege und Gesundheit-104.pdf


MOOCs als innovatives Weiterbildungsangebot in den Pflegeberufen

Vera Thies, Sandra Schaffrin, Sandra Tschupke, Martina Hasseler

Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Deutschland

Insbesondere in Zeiten des Social Distancing und des Fachkräftemangels stellt sich die Frage, wie Bildungsformate in der beruflichen Weiterbildung gestaltet sein müssen, um flexibles, zeit- und ortsunabhängiges Lernen zu ermöglichen. Eine mögliche Antwort liefert das interprofessionelle Weiterbildungsprogramm „InWeit“, das derzeit an der Fakultät Gesundheitswesen der Ostfalia HAW entwickelt und erprobt wird. Ziel des Programms ist es, Pflegefachkräften eine flexible und individuelle Weiterqualifikation auf akademischem Niveau zu ermöglichen, um darüber eine hochwertige Versorgung sicherzustellen.

Neben den modular ausgestalteten Weiterbildungsmodulen liegt ein besonderes Augenmerk auf der Entwicklung von MOOCs. Als frei zugängliches Bildungsangebot sollen sie der nicht-traditionellen Zielgruppe einen niedrigschwelligen Einstieg in die Weiterbildung ermöglichen. Durch die Einbindung kollaborativer Tools können interprofessionelle Themen interaktiv und gemeinsam bearbeitet werden. Die multimediale Aufbereitung der MOOCs führt nicht nur zu einer Verbesserung der Medienkompetenzen der Teilnehmenden, sondern stärkt insbesondere deren Lernmotivation und Selbstwirksamkeit. Erste Forschungsergebnisse im Projekt lassen annehmen, dass hierdurch positive Rückkoppelungsprozesse entstehen, welche die Hemmungen vor dem Lernort Hochschule reduzieren und die Weiterbildungsbereitschaft erhöhen.

Androsch, H. (2021): Digitalisierung verstehen. Was wir über Arbeit, Bildung und die Gesellschaft der Zukunft wissen müssen. Wien: Brandstätter Verlag.

Zöller, M. (2012): Qualifizierungswege in den Gesundheitsberufen und aktuelle Herausforderungen. 06/2012 (Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis).



Blended Learning in der Fachweiterbildung Pflege in der Onkologie

Iris Brucker2, Martina Gießen-Scheidel3, Marion Hahn3, Anja Hofmann3, Beate Hörr1, Elisa Kirchgässner1, Burkhard Lehmann2

1Johannes Gutenberg-Universität, Deutschland; 2Universität Koblenz-Landau; 3Universitätsmedizin Mainz

Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Universitätsmedizin Mainz (UM) bieten seit 2018 eine qualitativ hochwertige 2-jährige Weiterbildung „Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpfleger*in für die Pflege in der Onkologie“ in Präsenz an. Hierfür werden aktuell in dem Projekt „MeDigOn“ digitale Lehr-/Lernformate entwickelt, um Lernprozesse und -ergebnisse zu optimieren. In enger Kooperation mit den Anwender*innen wird ein digitales Lernkonzept als Blended-Learning konzipiert und erprobt. Über das Konzept soll insbesondere die Fähigkeit zum selbstgesteuerten Einsatz von Medien im Berufsalltag erhöht werden. Berufsspezifische IT-Kompetenzen, die tätigkeitsbezogene Problembewältigung über den Einsatz digitaler Medien sowie grundlegendes medienkompetentes Wissen sollen gefördert werden. Damit soll eine digital gestützte praxisintegrierte Weiterbildungslösung angestoßen werden. Zielgruppe der Maßnahme sind examinierte Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpfleger*inen mit mind. 6-monatiger Berufserfahrung in der Onkologie. Dieses Angebot soll helfen, den Pflegefachkräftebedarf in der Onkologie zu decken. Ziel ist auch einen adäquaten Einsatz dieser fachweitergebildeten Pfleger*innen in der Organisation zu erreichen. Dazu sollen die Möglichkeiten innovativer Lehr-/ Lernarrangements passgenau für diese Zielgruppe genutzt werden, um ein möglichst flexibles Lernarrangement anzubieten. Im Poster-Pitch wird das Projekt und die Fachweiterbildung vorgestellt, außerdem kann zu dem Thema Blended-Learning in der Weiterbildung ein Austausch mit den Tagungsteilnehmenden erfolgen.


Brucker-Blended Learning in der Fachweiterbildung Pflege in der Onkologie-125.pdf