DGWF-Jahrestagung 2022
Jenseits von Bachelor und Master – Innovation und Vielfalt in der wissenschaftlichen Weiterbildung
14. - 16. September 2022
Veranstaltungsprogramm
Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht |
Sitzung | ||
Kurzprogramme in der Bildungspolitik und der Strategie von Hochschulen
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Präsentationen | ||
Kurzprogramme in der hochschulischen Weiterbildung: Hype oder zukünftig unumgänglich? BTU Cottbus-Senftenberg, Deutschland Der schnelle technologische Fortschritt und die damit verbundenen Innovationen, insbesondere durch die Digitalisierung, führen zu einem wachsenden Bedarf an lebensbegleitenden Lernangeboten, die die individuellen Bildungsbiographien unterstützen. In dieser schnelllebigen Zeit gewinnen kurzformatige Qualifizierungsangebote wie Zertifikatsprogramme und -kurse oder Micro-Degrees, aufgrund ihrer Flexibilität und der Förderung des selbstbestimmten Lernens immer stärker an Bedeutung (Reum, Nickel & Schrand, 2020, mmb, 2022). Die Digitalisierung ist dabei nicht nur Thema oder Inhalt der Qualifizierung sondern eröffnet neue Möglichkeiten zur Entwicklung und Bereitstellung von Qualifizierungsangeboten. Der Beitrag thematisiert verschiedene kurzformatige Qualifizierungsangebote und deren aktuelle Bedeutung. Dabei werden Studienergebnisse von Weiterbildungseinrichtungen als Qualifizierungsanbietende (Reum et al., 2020; Häßlich, 2019 & 2021) denen der Unternehmen in Deutschland, bzw. Berlin-Brandenburg, als Weiterbildungsnachfragende (WFBB, 2021; Häßlich, 2018) gegenübergestellt. Weiterhin wird auf das Vorgehen zur Ermittlung von Weiterbildungsbedarfen in Unternehmen, favorisierte Abschlussmöglichkeiten und Trends für innovative und flexible Qualifizierungsformate eingegangen (Wuppertaler Kreis, 2020). Die Ergebnisse zeigen, dass kurzformatige Qualifizierungsangebote als Bausteine modularer Bildungsangebote einer steigenden Nachfrage gegenüber stehen und bereits zu ca. dreiviertel das Angebotsportfolio von hochschulischen Weiterbildungseinrichtungen in Deutschland ausmachen. Aus den Ergebnissen lässt sich die auch zukünftig hohe Bedeutung von Microlearning-Angeboten ableiten.
Wissenschaftliche Weiterbildung für neue Zielgruppen partizipativ gestalten - Konzept am Beispiel der digitalen Transformation im Gesundheitswesen 1Akkon Hochschule für Humanwissenschaften, Deutschland; 2Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, AG Versorgungsforschung Obwohl (formelle) Fort- und Weiterbildungen im Gesundheits- und Pflegewesen eine wichtige Rolle spielen, werden einige Zielgruppen, die im Zuge der sich verändernden Bevölkerungsstruktur bedingt durch den demografischen Wandel immer zahlreicher werden, nicht mit abgebildet (Paulicke et al. 2019). Damit einher gehen fehlende fundierte sowie evaluierte wissenschaftliche Weiterbildungs-Konzepte, die für die Zukunft der Pflege wegweisende Elemente der Digitalisierung sowie deren kompetenzorientierten Umgang in Korrelation mit den Bedürfnissen der Zielgruppe aufgreifen müssen. Die Transformation nicht nur des Gesundheits- und Pflegewesens ist hierbei ein notwendiger Bestandteil; auch wissenschaftliche Weiterbildungen mit der Öffnung der hochschulischen Angebote für unterrepräsentierte, vulnerable Zielgruppen stehen vor einem fundamentalen Wandel. Am Beispiel der wenig wissenschaftlich erörterten Zielgruppe pflegende Angehörige wird anhand einer Mixed-Methods-Erhebung ein transformatives Weiterbildungskonzept vorgestellt, das im Rahmen eines Stufen-Modells eine frühzeitige Kompetenzentwicklung durch konkrete Erfahrung, Reflexion und Anwendung digitaler Lösungen sowie die partizipative Einbindung in Alltagsprozesse anvisiert. Anhand der Gestaltung von wissenschaftlichen Weiterbildungen für Zielgruppen wie diese, lässt sich somit exemplarisch skizzieren, wie sich Grenzen von formellen Weiterbildungen auflösen lassen können um eine basisdemokratische, breitere Reichweite erzielen zu können. Dabei wird auch die Rolle der (formelle) Lernorte, wie hochschulischen Skills Labs, diskutiert, die sich zu Begegnungs- und Bildungsorten für neue Zielgruppen wandeln müssen.
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